Begegnungen

Interview | Fast etwas Altertümliches

Anlässlich der tschechischen Übersetzung von "Widerfahrnis": Bodo Kirchhoff über seine Beziehung zu Tschechien, die Schreibseminare am Gardasee, seine "Schreibtechnik" und das nächste Buch.
Von Eva Novak, FAUST-KULTUR

Disziplin ist gar nicht der Punkt. Ich wüsste gar nicht, was ich sonst machen sollte. Für mich wäre der Tag schrecklich leer. Es ist etwas anderes, wenn ich Urlaub mache, wenn ich am Meer bin und lese. Ich kann nicht schreiben und lesen zugleich.

Interview | Dies ist keine gemütliche Stadt

Ein Gespräch über Bücher, Banken, Bahnhofsviertel – und warum ein Schriftsteller auch ein Unternehmer sein muss.
Von Rainer Hank, FAZ

Ich brauche das Grundrauschen der geschäftigen Stadt. Deshalb mag ich die Sonntage nicht. Da fehlt dieses Grundrauschen, wenn die Banker in ihren Taunus-Vororten sind.

Am Mikrofon | Bodo Kirchhoff spielt seine Lieblingsmusik

Kitschig oder subtil, romantisch oder melancholisch? Bodo Kirchhoff spielt im Deutschlandfunk Musik, die ihn berührt und erzählt kleine, sehr persönliche Geschichten dazu.
Zur Sendung

… und dieses Sehnsuchtsvolle bekam dann ein, zwei Jahre später, wir waren vielleicht sechzehn, einen ganz anderen, nämlich unterkühlten Ausdruck, der uns in diesem Alter mehr entsprach. Es ist das, was man heute als cool bezeichnet. Das war die Musik von Miles Davis.

Interview | Was ist guter Sex, Herr Kirchhoff?

Bodo Kirchhoff gilt als der große Erotiker der Gegenwartsliteratur, aber womöglich ist das ein Missverständnis. Seine literarische Freizügigkeit, einst skandaltauglich, wurde in der durchsexualisierten Medienlandschaft längst eingeholt und überholt. Zudem verbindet sich das Begehren bei Kirchhoff immer auch mit dem eigenen "sexuellen Schicksal", das er spät öffentlich machte. Hier begründet sich sein körperlich geprägter Zugang zur Literatur, seine Wahrheitssuche im Intimen. Auch sein jüngster Roman "Verlangen und Melancholie" sucht in der Erinnerung nach den Spuren der Erfüllung.
Von Britta Heidemann, DIE WELT

Es ist mir immer leicht gefallen, vielmehr: Diese Art der Selbstanzeige war für mich immer schon der Weg des Schreibens. Wer nicht als erstes den Finger auf sich selbst richtet, sollte gar nicht anfangen zu schreiben. Das heißt nicht, dass man ständig von sich erzählt. Aber dass man sagt: Das ist mein Erfahrungsschatz, mein Erleben, aus dem ich schöpfe.

Deutsche Welle | Typisch deutsch

Bodo Kirchhoff ist einer der großen Erzähler Deutschlands. Sein letzter Roman, "Die Liebe in groben Zügen", war für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert. Nebenbei arbeitet der Vielschreiber auch als Drehbuchautor und war Moderator einer Literatursendung. Bei "Typisch deutsch" spricht der 64-Jährige über seine Italienliebe und andere typisch deutsche Sehnsüchte.
Hajo Schuhmacher im Gespräch mit Bodo Kirchhoff

Typisch deutsch DW

Interview | War Sisyphos verheiratet, Herr Kirchhoff?

Die sieben Fassungen seines neuen Romans "Die Liebe in groben Zügen" liegen noch immer in Griffweite. Im Interview spricht Bodo Kirchhoff über die Risiken des Schriftstellers und regt eine literarische Bestsellerliste an.
Von Hubert Spiegel, FAZ

Ich denke, dass Liebe zum großen Teil aus der Sehnsucht nach Liebe besteht und aus der Erinnerung an sie.

Ein Treffen am Gardasee | "Schreiben ist Handwerk plus eigener Abgrund"

Auf der leuchtenden Spitze des Eisbergs: Bodo Kirchhoffs Eheroman "Die Liebe in groben Zügen" errichtet eine Erzählfestung über den Abgründen unserer Seele.
Von Richard Kämmerlings, DIE WELT

Was Sie hier sehen, das ist die leuchtende Spitze eines Eisbergs. Der Rest ist dunkel. Ohne diese Spitze könnte ich nicht leben.

Interview | Logenplatz statt Abenteuer

Der Schriftsteller Bodo Kirchhoff wollte beim Bürgerkrieg auf den Philippinen zuschauen. Dann traf er zum Glück einen Missionar.
Von Ijoma Mangold, DIE ZEIT

Der Autor profitiert, wenn überhaupt, davon, dass er etwas erzählt, von dem er nicht sagen kann, wie es endet.

Interview | "Ich richte den Finger auf mich selbst"

"Alte Paare sind Archive, weh dem, der sie öffnet". Bodo Kirchhoffs Roman "Die Liebe in groben Zügen" geht offen auf dieses Risiko zu und nähert sich mit sicherem Gespür den Bruchstellen einer gealterten Liebe. Für Kirchhoff-Kenner Wolfgang Rüger ist das neue Buch des Autors, das die Literaturkritik mit Vorbehalten aufgenommen hat, sein Opus magnum. Im Faust-Gespräch wird deutlich, warum.
Von Wolfgang Rüger, FAUST-KULTUR

… es ist immer wieder der Versuch, unserer schnelllebigen und disparaten Gegenwart eine Geschichte abzutrotzen, eine lange, zusammenhängende Geschichte.

Interview | "Von Ehen, Affären und Körperschicksalen"

In seinem neuen, großen Roman „Die Liebe in groben Zügen“ erzählt Bodo Kirchhoff von einem alten Paar, von der Sehnsucht, von der Intimität, die jeder sich bewahren muss – und davon, dass es eine große Leistung ist, überhaupt zusammenzubleiben.
Von Christoph Schröder, VOLLTEXT

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